Eine wichtige Einsicht ist, dass Teilzeit-Arbeiten nach wie vor ein Trend ist: Gut zwei Drittel der Angestellten arbeiten in einem Teilzeitpensum. In der Deutschschweiz teilen sich 1654 Pfarrpersonen 1246 Vollzeit-Pfarrstellen, was einem Durchschnittspensum von 75% entspricht. Diese Erkenntnis deckt sich mit dem Fakt, dass sich das beliebteste Arbeitspensum bei 50-79% befindet.

Babyboomer hinterlassen Lücke im Arbeitsmarkt

Die Generation Babyboomer ist auffallend oft in Vollzeit-Pfarrstellen vertreten. Diese geburtenstarken Jahrgänge werden in den nächsten Jahren pensioniert.Bis 2030 werden 40% der amtierenden Pfarrerinnen und Pfarrer pensioniert sein (konstanter Wert seit 2020). Ein allfälliger Pensionsrückstau ist nicht eingerechnet. Grundsätzlich gilt weiterhin der Trend, dass jedes Jahr mehr Pfarrpersonen pensioniert werden, als vom Jahrgang her angemeldet waren. Ordinationszahlen: In den nächsten paar Jahren werden es wohl zwischen 25 und 35 Personen sein, die jährlich ordiniert werden (inkl. Quest und Ithaka). Im Vergleich zu letztem Jahr waren per Ende Jahr 40% weniger Stellen vakant (2021: 86; 2022: 52). 

Pensionierten-Peak ist vorüber

2022 arbeiteten 52 Personen über das Pensionsalter hinaus. Der Peak war 2021, als die Anzahl 74 Personen betrug. Das kann damit zusammenhängen, dass im 2022 einige dieser Personen definitiv ihr Amt niederlegten und in den Ruhestand traten, aufgestaute Pensionierungen also „eingelöst“ wurden. Der Anteil Pfarrerinnen steigt seit 2015 jedes Jahr leicht von 39% auf 42.5% im Jahr 2022.

Die Studierendenzahlen sind gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken: 2022 nahmen total 41 Personen ein Vollzeit-Theologiestudium auf, 30 davon als regulären Bachelorstudiengang und 11 als Quereinsteigende. 2021 waren es insgesamt noch 49 Studierende. Seit dem Coronajahr 2019 sinken die sonst schon tiefen Zahlen jährlich leicht.

Fachkontakt: Barbara Schlunegger (Projektleiterin), 044 258 92 77, barbara.schlunegger@theologiestudium.ch