Sonst haben David Burkhard, Studienleiter ISTL Berner Oberland und Barbara Schlunegger, theologische Nachwuchsförderung der reformierten Kirchen, wenig Berührungspunkte in ihrem Alltag. Doch an einem kühlen Nachmittag im Frühsommer finden sich beide zu einem Gespräch bei der Schweizerischen Evangelischen Allianz im Büro an der Josefstrasse in Zürich ein. Das Thema bewegt beide gleichermassen: Welche Leitungspersonen braucht die Kirche (reformiert wie freikirchlich) in der Zukunft? Welche Kompetenzen werden entscheidend sein?

die Pfarrerin im Dorf

Barbara glaubt an eine agilere und weniger institutionalisierte Kirche, die "mehr dezentral als zentral in Gebäuden" stattfinden wird. Dave sieht die Kirche der Zukunft als "eine Art Jesus-Bewegung", die da ist, wo sich Menschen im Glauben versammeln. Auf die Frage nach der Personalsituation in ihren Kirchen erzählen beide Ähnliches: Viele junge Leute möchten sich in der Kirche engagieren, aber Beruf und Privates besser trennen und nicht mehr Vollzeit arbeiten. Barbara betont, dass das häufig im Kontrast steht mit den Erwartungen der Gemeinde, die "die Pfarrerin im Dorf haben will".

berufsbefähigender Bachelor

Und was bringt die Zukunft? Im reformierten Kontext wird an der Form der Ausbildung geschraubt: "Es stehen Ideen im Raum, den Weg ins Quereinsteiger-Studium einfacher zu gestalten, etwa zu hinterfragen, ob zwingend ein Masterabschluss vorausgesetzt werden muss", so die Projektleiterin. Weiter gäbe es eine Arbeitsgruppe, die am Modell eines berufsbefähigenden Bachelor-Abschlusses tüftele. Im ISTL-Kontext wird weiterhin der Fokus darauf gelegt, praktische Kompetenzen wie beispielsweise Projekt- und Konfliktmanagement, Leitung und Teamarbeit in die Studiengänge zu integrieren.

Das ganze Interview findest du hier.