„Super, anstrengend, lehrreich, horizonterweiternd“
Brauchen wir Religion, um gut zu sein? Darf man heute noch missionieren? Wie gehen wir mit der Bibel um? Der Campus Kappel 2019 bot sowohl den 15 Teilnehmenden als auch den Gästen aus Theologie, Wissenschaft und Politik die Gelegenheit, über herausfordernde Fragen rund rum Gott und die Welt ins Gespräch zu kommen.
„Ich habe neue Ansichten kennengelernt, aber auch, zu meiner Meinung zu stehen und sie auszudrücken“, fasst eine Teilnehmerin ihre Erfahrung zusammen. Einzigartig am Campus Kappel ist, dass junge Menschen miteinander diskutieren, die unterschiedlichste kirchliche oder religiöse Prägungen, Hintergründe und Einstellungen haben. Ein Teilnehmer hält fest: „Meine Erwartungen wurden übertroffen, da ich nicht mit so vielen offenen Menschen gerechnet hätte, die auch wirklich respektvoll diskutieren können“.
Besuch von sozialen Projekten
Die vier Lead-Fragen – „Kann die Bibel wahr sein?“, „Brauchen wir Religion, um gut zu sein?“, „Ist der Mensch ersetzbar?“ und „Darf ich missionieren?“ – wurden an je einem Vormittag in Podiumsdiskussionen, Workshops oder Arbeitsgruppen mit Expertinnen und Experten bearbeitet. Zum ersten Mal fand einer der Themenblöcke in der Theologischen Fakultät Zürich statt. Die Frage nach der Motivation für ethisches Verhalten wurde nach den Inputs von Sozialethiker Michael Braunschweig, Islamwissenschafterin Rifa’at Lenzin und Freidenker Valentin Abgottspon vertieft, indem die Teilnehmenden soziale Projekte in der Stadt Zürich besuchten. Sie erhielten Einblick in die Arbeit der Heilsarmee, besuchten das Quartierprojekt „Coffee & Deeds“ der reformierten Kirche Hirzenbach und sammelten für den Verein Klimaschutz Unterschriften.
Pfarrer*innen auf dem heissen Stuhl
An den anderen Nachmittagen standen ein Ausflug an den Türlersee auf dem Programm, Entspannung, Sport und Gelegenheit, die Themen in Kleingruppen weiter zu vertiefen. Die Band Adam’s Wedding, die am Schlussabend ein Konzert im Klosterkeller gab, bot Interessierten vorher einen Workshop zum Songtexten an. Und die vier jungen Pfarrerinnen und Pfarrer, die die Jugendlichen durch die Woche begleiteten, liessen sich auf den heissen Stuhl setzen und gaben offen über die Schönheiten und Tücken ihres Berufs Auskunft.
Das Fazit der Woche, wiederum mit den Worten eines Teilnehmers: „Super, anstrengend, lehrreich, horizonterweiternd“!