Alte Sprachen

Die Bedeutung der drei alten Sprachen für das Theologiestudium ist oben für jede Sprache erläutert. Wieviel Raum die Sprachen einnehmen sollten und welchen Nutzen sie im Studium und späteren Berufsalltag haben, darüber scheiden sich die Geister. Aber kaum eine Studierende, kaum ein Studierender berichtet nicht von wunderbaren Aha-Erlebnissen, die die intensiven Sprachkurse mit sich bringen: von Momenten, in denen der Zusammenhang von Sprache, Denken und Kultur, von Übersetzung und Dogmatik, von Text und Ideenwelt auf frappante Weise sichtbar werden.

Manchen Studierenden fällt der Spracherwerb leichter als anderen. Wer aber im Unterricht präsent ist und genug Zeit für die Vor- und Nachbereitung einplant, kann der Prüfung getrost entgegen sehen. Hilfsangebote wie Tutorate und Lerngruppen sind vorhanden. Dabei ist es wichtig, sich das Ziel der Sprachkurse bewusst zu machen: Sie befähigen Studierende nicht zum Sprechen einer Sprache und sind deshalb nicht vergleichbar mit einem Französisch- oder Italienischkurs. Stattdessen vermitteln sie passive (auf das Verstehen ausgerichtete) Grundkenntnisse, die Studierenden die Arbeit mit Originaltexten ermöglichen.

Von Umfang, Niveau und Abschluss vergleichbare Sprachkurse universitärer Hochschulen sind anerkannt. Dazu zählen auch Fern- und Intensivkurse. Sie bieten sich als Alternative zu den Semesterkursen für Personen an, die zeitliche Flexibilität benötigen und eine hohe Selbstdisziplin mitbringen. 

In der Schweiz bietet die Staatsunabhängige Theologie Hochschule Basel engmaschig betreute und günstige Fernkurse in den drei alten Sprachen an. Beginn und Dauer der Fernkurse können Teilnehmende in Absprache mit den Kursleitenden selbst festlegen. Bei einem durchschnittlichen Arbeitsaufwand von 10 Stunden pro Woche ist die Prüfungsbereitschaft in ungefähr einem Jahr erreicht.

Die Uni Luzern bietet einen Online-Intensivkurs im Sommer an, der den Latein-Semesterkurs ersetzen kann. Der Lektürekurs muss aber noch besucht werden. Achtung: Nicht anerkannt wird der Hebräisch-Intensivkurs der Uni Luzern.

Die Evangelische Kirche Deutschland bietet Fernkurse in den Alten Sprachen, die auf die Prüfung vorbereiten, diese aber nicht beinhalten. Die Prüfung muss an einer Universität von entsprechenden Fachpersonen abgenommen werden. 

Auch diverse deutsche Universitäten bieten Intensivkurse an. Die Anerkennung ist vorgängig mit der Fachperson der Fakultät, an der Sie eingeschrieben sind, abzuklären.

Kurse von Volkshochschulen oder Abendschulen werden nicht anerkannt. Wer solche bereits besucht hat, bringt aber eine wertvolle Grundlage mit und wird die Sprachkurse der Uni mit weniger Aufwand meistern.